Nach Ystad ist immer eine Herausforderung

Ja, auch dieses Mal wollte ich den direkten Weg nehmen. Das sind mehr als 55nm sagte mir meine Gerätschaft.


Angesagt waren 13-15 Kts aus NW. Also achterlich. Müsste doch gut zu segeln sein. Der Törn bestand aus 3 Teilen.

Teil 1: Ab Klintholm erstes Reff und Vorsegel voll, aber von 120° eine alte Welle mit ca. 1m. Dieses Gerolle dauerte ca. 3 Stunden, dann
gabs Welle ohne Wind, so dass der AB ran musste, denn es sollten schon 4 Kts SOG sein, sonst würde ich in die Nacht kommen.

Teil 2: Also 3 Stunden unter Motor. Und mein Tohatsu 6PS SailPro Langschaft hat sich super geschlagen, nur einmal rausgeschaut ;-).

Teil 3: Wieder achterlicher Wind mit 14-16 Kts und die bekannte Welle. So ging es dahin, bis ca 2 Std. vor Ystad. Der Wind nahm auf 18-20 Kts zu, so dass das 2 Reff ins Groß musste. Die letzte Stunde vor Ystad gabs dann noch eine Zulage auf 23/24 Kts genau querab. Seit dem weiss ich, dass ich die Topwanten noch nachziehen muss, denn die Windabgewandte fing an zu flattern.

Mit dem letzten Sonnenschein kam ich um ca. 2030 im Hafen von Ystad an. Ich war richtig platt, 15 Stunden sind es geworden.
Ein Tag Pause musste her.

LG Walter und Jule

 

Klintholm zum xten Mal

Nach einer ruhigen und erholsamen Ankernacht vor Omø ging es weiter in Richtung Schweden.
Wie weit es heute gehen sollte, wollte ich dem Wind überlassen.


Dieser war aber im kompletten Smålandfahrwasser abwesend. Also musste ich bis hinter die zweite Brücke motoren. Dann konnte ich nochmals 1,5 Stunden schön segeln, als Tagesabschluss.


Am Ausgang des Grønsund, dort wo man bereits Klintholm erahnen kann, wurde wieder ein Ankerstop für die Nacht eingelegt.


Hier stand Wind gegen Strom, so dass der Anker hinter den Boot lag, komplett neue Erfahrung für mich, noch nicht gehabt ;-).

Am nächsten Tag hieß es Klintholm ansteuern, da mal wieder größer 14 m/s angesagt war. Aber die Tour war ja nur noch 15nm lang.

Da der große Wind wieder um Mitternacht abgesagt wurde ging es bald weiter.


Ystad sollte das Ziel sein.

LG Walter und Jule

… und gleich wieder ausgebremst

Der erste Schlag führte an Marstal vorbei ins Lindelse Nor, gegenüber der Insel Strynø.

Hier habe ich erstmal drei Tage bei ordentlich Wind und Regen an einer der beiden dort ausgelegten Bojen abgehangen. Mücken zu hauf, ca. 50-100 Enten als Nachbarn und eine herrliche Ruhe. Viel gelesen und mich wieder ans Bootsleben mit Wind, Welle ( 5Kts an der Boje hat was von Rodeo) und Regen nicht zu knapp gewöhnt.


Danach Anker auf mit dem Ziel Ankern hinter der Steilküste von Omø.

Bei Durchfahrt der Brücke bei Rudkøbing gibt’s einen Schlag und mein Großsegel hängt zwei Meter abgerutscht schlaff am Mast. Mein Großfall hatte sich in den Mast verabschiedet.
Und immer passiert sowas an den besten Stellen. Enges Fahrwasser mit Betonnung und an Steuerbord nicht gerade viel Platz. Also schnell Autopilot ausgerichtet, nach vorne geturnt und das Großsegel runtergezogen (stand ja achterlicher Wind drauf) und dann zurück ins Cockpit, AB anschmeißen und zurück durch die Brücke in den Hafen von Rudkøbing.
Denn in Omø hätte ich sicherlich nicht die nötige Hilfe bekommen.
Um es kurz zu machen:
Zwei Tage später war das Großfall wieder funktionfäfig und ich 990 dkr ärmer. Der Rigger hat auch 3Std im Masttop verbracht und das Fall mittels einer alten Want wieder eingefädelt.

Danach wurde es am Samstag ein super Segeltag zum Ankerplatz hinter Omø.

LG Walter und Jule

Und jährlich grüßt das Murmeltier

Die ersten zwei Wochen im April in Kappeln waren geprägt vom Warten auf ein passendes Wetterfenster, um die LKW Plane von Jule trocken runter und ins Womo rein zu bekommen und danach Jule ins Wasser zu bringen.

So ein Warten gestaltet sich dank des Wohnmobils jedoch ziemlich kommod.



Die nächsten vier Tage in Kappeln verbrachte ich wie jedes Jahr mit der Montage der für das Winterlager demontierten Schiffsteile, als da wären: der Mast, die Seereling, der Baum, die Segel, die Sprayhood, die Kuchenbude, die Reffleinen, die Brennstoffzelle etc etc.
Dann wurde noch die schienenlose Selbstwendefock adaptiert und das neue Schlauchi auf dem Vorschiff platziert.

Teile dieser Arbeiten erfolgten nach Liegeplatzwechsel zum ASC in Kappeln.
Sehr unter Druck stand ich dabei nicht, da wir ca. 1 Woche nur kräftigen Ostwind hatten, der mir das Auslaufen aus der Schlei vermieste.

Aber am 13.Mai war Ende mit Kappeln und es wurde zum Startplatz gegenüber Maasholm verholt. Hier ist schon seit jeher der Ankerplatz vor dem Start am folgenden Morgen.
LG Walter und Jule

Vor Ort in Kappeln

Die jährliche Anreise aus dem tiefen Süden ist Geschichte. Über 700km sind immer ein Schlauch. Aber bis auf einen Stau vor Fallingbostel (1Std) lief es ganz gut.

Habe meinen Stellplatz beim Ancker bezogen und habe vom Womo bis zur Jule nur 100 Meter zu laufen. Jetzt muss nur endlich der Regen aufhören damit die Plane runter und trocken verstaut werden kann. Dann kann alles weitere folgen.

Aber wie jedes Jahr ist die Zeit nicht mein Feind, 

da ich sie ja habe ;-).

Es macht Spaß in sich rein zu hören und festzustellen, wie es ganz langsam Klack macht und die Uhr einen geruhsameren Gang einlegt.

Auch macht es Spaß in jeder Regenlücke das Brompton zu entfalten und nach Kappeln oder Arnis oder Maasholm zu radeln. Die Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude ;-).

Aber das Wetter ist noch kräftig Aprilmäßig. Das muss sich noch gewaltig ändern. Aber dank warmer Womo-Höhle kann ich das aussitzen.

Also bis demnächst euer

Walter mit Jule in Laufweite 

Blekinge 2017

Jetzt habe ich es doch gemacht und dabei wollte ich so was doch nicht tun. 

Ich habe mir für 2017 ein Ziel meiner Segelreise auf der Ostsee gesetzt. Es soll nach Blekinge gehen. 

Das ist eine kleinere schwedische Provinz im Osten und vor allem im Norden der Hanöbucht. Wie immer hilft zur ersten Info Wiki:

Blekinge-Info 

 
Aber als „Seebär“ braucht man ausser den Seekarten noch andere Infos und die habe ich GsD nach langer Suche in zwei tollen „Vorortpublikationen“ auftreiben können, einmal in deutsch und einmal in schwedisch mit deutscher Textdatei für die alte Auflage:

Als ich 2011 in Simrishamn eingeweiht war habe ich mir die beiden Teile nämlich im Hafenshop angesehen, leider aber nicht gekauft, denn ich war ja schon auf der Heimreise 😉 .

Dieses Jahr möchte ich den „Segel-Faden“ dort wieder aufnehmen und quasi ab Simrishamn die Hanöbucht erkunden. Mal sehen was geht und wie der Wind mitmacht.

Wenn es ganz toll läuft möchte ich bis zu einer bestimmten Ankerbucht kommen, die mir mein Segelmentor ans Herz gelegt hat und die er auf der Anfangsschleife seiner Reise durch die Ostsee besucht hat:

Utlängö, mein Geheimziel 

 
Aber wie immer im Segelleben, nichts wird schneller aufgegeben als Pläne, wenn Wind und/oder Welle nicht mitmachen. Deshalb bitte nicht einklagen wenn es denn nicht dahin gehen kann.

Ich werde auf jeden Fall ab jetzt davon träumen.

Liebe Grüße

Walter, noch ohne Jule ;-(

Am Ende des Fjordes

Nach einem weiteren Ankerstop und einem tollen Sonnenuntergang am Eingang des Haderslev Fjordes bin ich nun in Haderslev selbst gelandet.


Aber erstmal zurück nach Augustenborg.

 Als ich dem netten Hafenmeister nach Erhalt meiner Post (prepaid-Karte) sagte, ich werde ihn morgen mit Ziel Mjels Vig verlassen , schaute er auf die Wettervorhersage und meinte: Bei 27° und fast keinem Wind wird es da aber sehr schwühl werden.

Also habe ich mich kurz vor dem Einbiegen in die Dyvig für zwei Nächte am Ankerplatz anfangs des Aabenraa Fjordes entschieden. Auch nicht wirklich kühler, aber gefühlt besser durch ein bisschen Wind.


Am darauf folgenden Morgen war Wind ab ca. 1100 angesagt, also ging es weiter in Richtung Årø. 

Aber auch hier gab es kurz vor dem Erreichen eine spontane Änderung. Den dortigen Hafen kannte ich ja bereits von einem Stop mit Snoopy, ergo fiel mir der gute Kommentar von Max ( www.segelsuppe.wordpress.com ) über den Besuch in Haderslev wieder ein und es ging noch ein paar Meilen weiter bis zum Ankerplatz.


Der Wind blieb fast die gesamte Strecke weg, also motoren. 

Ich lies mir und meinem kleinen 6PS Tohatsu Zeit und verkroch mich unter den Schatten der Sprayhood. So verbrauchte mein kleiner Helfer auf die gesamte Distanz von ca. 20nm keine 6 Liter. Bin echt sehr zu frieden.

Der Abend am Ankerplatz lieferte ein paar schöne Bilder.


Dann ging es weiter den Fjord rein bis ans Ende der befahrbare Strecke in den Hafen des HSF. Klein, freundliche Clubleute und schnelles iNet für 5 Dkr für 3 Tage. Und direkt vor meinem Liegeplatz der Grillplatz. Also kurzer Entschluß: Drei chillige Hafentage.


Aber keine Angst irgendwann brechen wir wieder auf, es hat ja gerade der zweite von drei Monaten Ostseetörn begonnen (duckundwech) ;-).

Liebe Grüße Walter und Jule

Häfen sind ganz ok

Wenn man so eine Vorgabe bekommt:


Da habe ich ganz „spontan“ eine Ankerpause beschlossen. 

Die beiden Ankerspots nach dem Verlassen der Schlei kann ich aber uneingeschränkt empfehlen:

1) Hoerup Hav

Am Hafen vorbei in den weiteren Buchtverlauf sowohl Bb als auch Stb, abhängig von der Windvorhersage


Und wenn das Wetter passt gibt es solche Bilder:

2) Am Ende vom Als Sund:


Hier war es bis 1800 teils ein wenig rollig, wegen den passierenden Mobos. Aber zur „Rotweinzeit“ waren auch die durch und weg. 


So jetzt ist die Kuchenbude drauf und der „Achter“ morgen kann kommen. Genügend eBooks an Bord. 


Alles Gute

Walter und Jule

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